Wand- und Türverspannung in einer Privatbibliothek

Im Zuge eines Umbaus einer Privatbibliothek hatte ich das Vergnügen, eine Wandverspannung in der Türnische anbringen zu dürfen. Da an allen vier Wänden rund herum ein edles Bücherregal aus dunklem Holz eingebaut wurde, war die Türnische die einzige Stelle an der man die Mauer sehen konnte. Zudem passte das Holz der Tür farblich nicht zum Boden und zum Regal. So entwickelte sich langsam die Idee einer Wandverspannung.

Es war für mich eine neue Aufgabe, denn eine Tür hatte ich zuvor noch nie verspannt. So gab es einige Sachen, worauf speziell geachtet werden musste. Z. B. dass sich der Türrahmen nicht unter dem Stoff abzeichnete oder dass man die Tür überhaupt noch schliessen konnte und dass man bei geschlossener Tür von aussen nur das Holz und von innen nur den Stoff sehen konnte.

Als erstes machte ich mich daran, die Holzleisten zu montieren auf denen später Molton und Stoff aufgespannt werden würde. An der Wand mit der Tür montierte ich Leisten die dieselbe Dicke wie der Türrahmen hatten, damit ich um die Tür herum den Stoff auf den Rahmen tuckern konnte, ohne dass man einen Übergang sah.

Schliesslich wurde auf die Leisten ein Molton getuckert (der Molton fungiert als Sicht- und Zugluftschutz und verleiht zusätzliche Stabilität) und dann zum Schluss natürlich der Stoff.

Der weisse Stoff mit roten und grünen Blumenranken und passte hervorragend zu dem dunklen Gestell und dem in englischem Flair eingerichteten Raum.

Last but not least musste ich natürlich die Tür noch beziehen, respektive nur eine Seite der Tür. Hierzu wurde der Türknauf entfernt, der Stoff gespannt und an der Breitseite der Tür mit Bostich angeschossen. Die Bostich habe ich übrigens überall mit einer schmalen Gimpe (Bordüre) verdeckt. Dann wurde der Türknauf wieder montiert und endlich konnte die Tür eingehängt werden.